10. Juli 2024

Praxis-Test

Praktikanten sind im Uniklinikum in den unterschiedlichsten Bereichen willkommen

90 Praktikanten waren es allein im vergangenen Jahr. So viele machten sich mit der Arbeit in verschiedenen Abteilungen des Universitätsklinikums Brandenburg an der Havel bekannt. Der Großteil von ihnen war im Pflegebereich im Einsatz. Aber es gibt sehr viel mehr Möglichkeiten für ein Praktikum im Uniklinikum. Immerhin wird hier in 17 Berufen ausgebildet. Für die Ausbildungsmanagerin des Uniklinikums, Janett Hehr, sind Praktika „wichtige Wegweiser“. Denn hier haben Schüler die Möglichkeit, Erfahrungen im beruflichen Alltag zu sammeln. Es ist der Check, ob der jeweilige Beruf tatsächlich zu einem passt. Und vielleicht lernen sie ja sogar einen Bereich kennen, den sie vorher in ihrer Planung gar nicht auf dem Schirm hatten. Robin Rex und Annelie Keller gehören in diesem Jahr zu den Praktikanten. Das sind ihre Erfahrungen:

Annelie Keller arbeitet in der Cafeteria. Wenn das kein gutes Omen ist: Bratkartoffeln sind das Lieblingsessen von Annelie Keller. Bratkartoffeln sind auch der Renner in der Cafeteria des Uniklinikums. Bis zu zehn Kilogramm gehen hier täglich über die Theke. Pur oder mit Speck und Zwiebeln. Und Annelie Keller sorgt dafür, dass die Kartoffeln schön kross gebraten sind. Denn das gehört seit Neuestem zu ihren Aufgaben.

Im April hat die 35-Jährige ein Praktikum in der Cafeteria begonnen. Sie kümmert sich hier auch um den Abwasch und die Essenausgabe. „Das macht Spaß“, sagt sie. Bei der Essenausgabe mal ein paar Worte mit den Gästen reden. Und natürlich auch mit den Kollegen. „So coole Arbeitskollegen – das hatte ich noch nie“, erzählt die Brandenburgerin lächelnd.

Annelie Keller kommt von der Fliedners Lafim-Diakonie gGmbH, die Dienste zur Teilhabe für Menschen mit Handicaps anbietet. Als Praktikantin am Uniklinikum hat sie die Chance, sich auszuprobieren. Wenn alles passt, könnte sie hier einen Job bekommen. „Für uns ist die Zusammenarbeit mit Fliedners so etwas wie ein Pilotprojekt“, erklärt Tobias Fürste, der KSC-Bereichsleiter Catering. Zum ersten Mal kommen von dort Praktikanten in die Küche und können im Idealfall den Sprung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt schaffen.

Geht es nach Annelie Keller, ist es schon ausgemachte Sache, dass sie weiter in der Cafeteria arbeiten möchte: „Ich hab Bock drauf, hier anzufangen.“ Als sie sich fürs Fotoshooting an der Essenausgabe vorbereitet, ruft Cafeteria-Kollegin Anke Schurich ihr zu: „Schön lachen Annelie, du wirst jetzt prominent.“ Vielleicht bleiben die beiden länger Kolleginnen. Im Team passt es.




Das ist fast schon ein bisschen luxuriös. Der Praktikant Robin Rex ist nicht nur auf Stippvisite im Klinikum. Ein ganzes Schuljahr lang lernt er den Arbeitsalltag kennen. Drei Tage in der Woche arbeitet er im Qualitätsmanagement des Uniklinikums. Zwei Tage hat er Schule. Der 17-Jährige ist am Oberstufenzentrum „Alfred Flakowski“ Schüler in der 11. Klasse der Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung.

„Büroarbeit am Computer – das möchte ich machen. Da bin ich gut drin“, sagt Robin Rex. Und der Qualitätsmanagementbeauftragte Manuel Thoms, in dessen Abteilung der Fachabiturient arbeitet, sagt unumwunden: „Robin Rex gehört zu den besten Praktikanten, die wir bisher hatten.“ Nach einem Dreivierteljahr habe er schon enorm viel gelernt. Auf dem Programm stehen unter anderem Office-Anwendungen, PDF-Bearbeitung, Arbeit mit Datenbanken. „Ich kann mir nichts Besseres vorstellen“, schwärmt Robin Rex. Wenn er Dokumente bearbeitet, dann geht ihm das leicht von der Hand.

Manuel Thoms hat bei Praktikanten in den vergangenen drei Jahren eine deutlich bessere Ausgangsposition beim Umgang mit Computern ausgemacht. Für ihn eine Folge der Digitalisierung in der Coronazeit. Der Qualitätsmanagementbeauftragte des Uniklinikums möchte, dass Praktikanten „etwas fürs Leben lernen“. Den einen oder anderen seiner Praktikanten hat er später am Uniklinikum als Auszubildenden wiedergesehen.

Für Robin Rex steht fest, dass er mal in der Verwaltung arbeiten möchte. „Wahrscheinlich auch im Klinikum“, sagt er. Damit würde er eine Familientradition fortsetzen. Seine Mutter arbeitet beim Gesundheitszentrum Brandenburg GZB. Im Moment bilden Mutter und Sohn eine Fahrgemeinschaft. Denn beide haben denselben Weg. Zum Gelände des Uniklinikums.

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